Saisonbericht Tourengruppe Skiclub Olten 2015
Unsere diesjährige Tourenwoche haben wir auf dem Julierpass und in Bivio verbracht. Theo hat eine tolle Unterkunft wenig unterhalb der Passhöhe organisiert, das La Veduta, mit einem tollen Wirteteam, Sonnenterrasse und einem sehr komfortablen Lagerzimmer. Mit dabei waren Friedrich Gönner, Hansjörg Christen, Edi Hurni und Ralf Witulski und für 3 Tage unsere Bündner Luca und Andri Pedotti mit Corinna. Trotz anstehender Pensionierung konnten wir Hanspi Esch aus Läufelfingen wieder als unseren bewährten Führer verpflichten.
Samstag 7.3.2015
Los gings um 6.45 mit der SBB ab Olten erstmal bis Chur und dort dann auf das Postauto 182 bis direkt vor das La Veduta. Die guten Wetterprognosen sorgten schon bald für eine gute Stimmung. Ralf hat nach der Ziegelbrücke einen einmaligen geräucherten Hirsch hergezaubert, hübsch drapiert aufs Holzplättli, was den Anblick des Pizolgebietes besonders interessant machte – ein grosser Vorteil der SBB. Allein die Fahrt via Lenzerheide, Tiefencastel und Bivio lohnt sich. Die Schneelage war bereits erkennbar nicht ganz so gut wie im Vorjahr im unmittelbar südlich davon gelegenen Avers, und Windverfrachtungen riefen zur Vorsicht. Um 11. Uhr waren wir im La Veduta und sind nach dem Mittagessen los auf eine Eingehtour zum Piz da las Culuonnas bis auf Höhe 2600 m im hübschen Nachmittagslicht. Bereits am Gipfelhang signalisierte ein grosses abgegangenens Schneebrett, dass grosse Vorsicht angesagt ist. Uber teilweise gut gepulverte Hänge und einen kleinen Gegenanstieg kamen wir wieder direkt zum gut gebuchten La Veduta zurück.
Sonntag 8.3.2015 Piz Surgonda Ostpyramide 3160 m
Direkt am La Veduta begann diese Tour gleich mit einem harscheisenpflichtigen Aufstieg in den Südhang bis östlich der Corn Alv bis auf P. 2865, von dort steil auf den östlichen Gipfel des nicht bevölkerten Piz Surgonda. Das tolle Panorama unter anderem zur Bernina Gruppe und dem Piz Badile sowie Edis Gipfelwein entschädigten uns für die Aufstiegsmühen. Abfahrt bei gemischten Verhältnissen und zum Schluss angesulzt bis direkt ins La Veduta zum Panache. Nach diesem Tag war klar, dass in diesem Gebiet noch einiges interessantes auf uns wartet.
Montag 9.3.2015 Piz dal Sasc 2720 m
Bereits um 7.30 kamen Luca und Andri Pedotti mit Corinna zu uns mit grossem Hallo. Dann ginst mit Marco Jäger und seinem Bustaxi nach Bivio zur östlichen Liftstation und dort vom Talboden in das Tgavretga. Dann etwa 3 Stunden in angenehmer Steigung unschwierig bis auf den Piz dal Sasc mit grossartiger Aussicht auf den Piz Badile, Monte Disgrazia und auch Gletscherhorn und Piz Piot vom letzten Jahr. Mit einem Schluck Iva, den Luca mitgebracht hat, haben wir den Gipfel begossen. Am Ende der langen Abfahrt sind wir beim Casa Tua vorbeigekommen, welches dem mittlerweile 87 jährigen Skilehrer Köbu Strebel gehört. Er hat uns alle zum Bier eingeladen und grossartige Anekdoten erzählt, unter anderem mit seinem Skidoo, einmalig. Mit dem Taxi gings wieder zurück zum La Veduta. Chef und Koch Herr Mettier hat uns mit einem grossartigen Cordon bleu verwöhnt, Viva !
Dienstag 10.3.2015 Piz Campagnung 2820 m
Der Anstieg wieder mal bei blauem Himmel ging durch das stark begangene Val d´Agnel und ab P. 2868 nach Westen aus dem Kessel hoch und war nicht besonders schwierig, ausser dass ein Harscheissen verloren ging und von der nachfolgenden Gruppe wieder vorbeigebracht wurde – besten Dank! . Landschaftlich grossartig mit einem Felstor etwas südlich von unserer Route. Auf dem Gipfel zeigte uns Hanspi unter anderem unsere Abfahrtsroute in das Val da Natons Richtung Marmorera, und er versprach auch Pulverschnee. Das war dann auch genau so – grossartig und wir konnten jeden Schwung geniessen. Auf der Alp Natons hat Guida dann entschieden, lieber den Waldweg nach Bivio abzufahren, ein kleineres Abenteuer. In Bivio gings bei bestem Sonnenschien in das Cafe Roccabella, wo leider vorübergehend das Bier ausging. Mit dem Taxibus von Marco ging es wieder flott zurück ins La Veduta. Corinna wurde von Andri noch St. Moritz auf die Bahn gebracht, sie konnte leider nicht länger bleiben. Wieder eine tolle Tour.
Mittwoch 11.3. 2015 Fuorcla Grevasalvas 2688m
Heute ware zur Abwechslung mal Wolken am Himmel, auch windig und kalt, so dass wir dickere Klamotten auch im Aufstieg gebraucht haben. Wirderum in schönste Landschaft ging es in 2 Stunden auf die Fuorcla, wo wir einigen Wind zu spüren bekamen. Deshalb sind wir zügig wieder retour in Richtung Leg Grevasalvas, bei P. 2429 aber nach Westen abgedreht in schöne steile Pulvercouloirs, nicht ganz einfach zu finden. Wir landeten dann in Nähe der Passstrasse auf etwa 2100 m und mussten von dort noch ins La Veduta hoch spuren um die 150 Höhenmeter mit Kletterpartie über eine Leitplanke. Tja, auch das muss sein.
Donnerstag 12.3.2015 Piz Turba 3018 m
Luca und Andri sind noch einen Tag länger geblieben, ideal auch insofern, dass wir mit deren Fahrzeug und 2 Fahrten nach Bivio zum Ausgangspunkt transportiert wurden. Den sonst sehr langen Aufstieg haben wir uns dann wie wohl üblich mit dem Lift bis auf 2560 m verkürzt. Von dort hiess es anfellen und dann in angenehmem Aufstieg und Anblick des mächtigen Piz Forcellina bis in den Nordkessel des Piz Turba. Hier gings dann nur noch mit Harscheisen ziemlich steil auf den Nordwestgrat. Nach weiteren 5 Minuten über den Grat zu Fuss erreichten wir die kleine Gipfelpyramide und konnten die Aussicht reichlich geniessen. Die sehr lange Abfahrt nach Bivio war geprägt von einigen windgepressten Deckeln und schier endlos. Ein toller Tag endete dann in der Skilift Beiz und Taxi Andri hat uns wieder hochchauffiert. Leider konnten Luca und Cacciatore Andri nicht mehr weiter verlängern – so waren wir dann noch 5 Nasen.
Freitag 13.3.2015 Crapa dal Tocf 2860m Unsere letzte Tour ging auf einen Gipfel neben dem Piz Campagnung, da hier noch Pulverschnee zu erwarten war. Nach schöner Gipfelrast ist das auch gelungen. Guida hat dann die Abfahrt nach Marmorera statt Bivio genommen. Zum Schluss des Waldweges sind wir in einer absolut tollen Besenbeiz gelandet und konnten bei Prachtswetter diese tolle Tourenwoche abschliessen.
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